Wir alle wissen: die Zukunft muss wieder grüner werden. Das ist nicht ideologisch gemeint, sondern es ist notwendig.
Regionale vegetarische Ernährung hat einen geringeren CO2-Verbrauch als fleischlastige Ernährung. Rohstoffe, die nachwachsend sind und keine Monokultur verursachen, erhalten die Biodiversität. Innenräume aus natürlichen Baustoffen lassen uns durchatmen. Bauen ohne Zement ist zukunftsorientiert! Ökologie im Bausektor sollte zum Maßstab werden. Es gibt bereits gute Ansätze wie sie vom Institut Bauen und Umwelt IBU auch gefordert werden.
Letztlich steckt die Natur doch in unseren Knochen. Wie schön wäre die Vorstellung, dass das Tiny Haus zum Haus IN der Natur wird mit möglichst kleinem CO2-Fußabdruck. Ganz im Gegensatz zu unserer bisherigen Einfamilienhauskultur, in der UM das Haus ein Garten kultiviert werden muss, damit wir die Illusion von Natur um uns herum gestalten.
Grüner leben ist nichts anderes als Leben für den Klimaschutz. Diesen gesellschaftlichen Wandel erreichen wir, indem wir nicht weiter warten, sondern Jetzt beginnen!
Less is more. Mies van der Rohes Leitspruch für moderne Architektur hat heute eine ganz neue Bedeutung. Es geht nicht mehr um große Dimensionen mit wenigen Elementen, sondern um den kleinen Abdruck, den ein Gebäude erzeugt.
Wer sich den kleinen Raum zum neuen Maßstab macht, entdeckt erstmal viel Müll, unendlich viel Kram, die Dinge des Lebens, die uns beschäftigen und die verwaltet und gepflegt sein wollen.
Das Leben in einem Tiny Haus kann der Beginn zu einem Leben ohne empfundenen Ballast werden. Viele Dinge können wir uns teilen mit Anderen. Besitzstandsdenken, um das eigene Ego zu balsamieren, war gestern, Downsizing und Sharing sind schon heute Zukunftsbegriffe! Das geht nicht von heute auf morgen, es ist natürlich ein Prozess.
Und dennoch braucht es auch in der kleinsten Hütte alltagstaugliche Lösungen. Sperrige und umständliche Klapp- und Klemmmöbel sind nicht die Lösung, sondern fliegen nach kürzerster Zeit wieder raus! Welches less ist also more?
Einen ersten Ansatz findest du sehr schön beschrieben bei utopia.
Zukünftiges Leben im Tiny Haus bedeutet für viele Menschen auch, dass damit ein Wohnraum entstehen kann, der die eigenen Bedürfnisse und Sinne anspricht, gerade bei Menschen, die Kindererziehung und die Arbeitswelt, vielleicht sogar das Zusammenleben mit einem Partner hinter sich gelassen haben. Dazu braucht es keine aufwendige Architektursprache, es ist wie mit uns Menschen selber: auf die "Inneren Werte" kommt es an!
Um herauszufinden, was die eigenen Sinne mögen, gibt es verschiedene Prinzipien, die uns unbewusst leiten: Energie, Farbe, Raum- und Form, Polarität, Rhythmus, Resonanz, Harmonie. Es ist ein spannender Prozess, sich einmal genauer anzuschauen, wovon wir uns diesbezüglich unbewusst leiten lassen und wieviel uns davon bewusst ist.
Baubiologische Gestaltung hat diese unbewussten, auf uns wirkenden Prinzipien immer im Hinterkopf. Wer ein baubiologisches Tiny Haus baut, tut also nicht nur Gutes für seine Sinne, sondern auch für die Gesundheit seiner Seele.
Ein sehr inspirierendes Buch von Harald Jordan ist Räume der Kraft schaffen.