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Das 1x1 der Bauphysik verhindert Bauschäden beim Tiny House

Im Zuge immer neuer Energieeinspar-Verordnungen, die den Klimaschutz im Fokus haben, kommt es dazu, dass die Wahl für Baustoffe besonders aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften zu Wärme-, Temperatur- und Feuchteverhalten gefällt werden. Hierbei wird oft vergessen, dass der Mensch sich aber nicht nur aufgrund optimaler Rechenwerte wohlfühlt und Kunststoffe Nebenwirkungen haben. Daher geht es in der Bauphysik immer auch um die Abwägung des Erforderlichen, des Möglichen und dem, was wir als natürlich empfinden. Vor allem beim Wandaufbau, einem Flachdach oder der Bodenplatte kommen wir um die Bauphysik nicht herum, wenn wir Bauschäden vermeiden wollen!



Wärmeverluste und EnEV/GEG

Passivhaus


Wer heute neu baut, muss die Erfordernisse des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG), ehemals EnEV erfüllen. Auch wenn der Bau genehmigungsfrei ist, gilt das für Tiny Häuser, wenn sie primär bewohnt werden sollen.

Für die Erfüllung der Wärmeschutzkriterien sind dabei u.a. der Primärenergieaufwand, der Wärmeverlust bei allen Gebäude umhüllenden Bauteilen, wie Fenster, Türen, Wände, Dach und Boden sowie die Nutzung der Haustechnik durch regenerative Energiequellen entscheidend.

Bei Tiny Houses on wheels sind geringe Bauteilquerschnitte und geringes Gewicht wünschenswert. Doch bei den erforderlichen Werten besteht sehr wenig Spielraum. Baut man ein Modulhaus hat man da wesentlich mehr Gestaltungsfreiraum.

Die behördlichen Auflagen sind daher ein schwieriger Aspekt und benötigen von Anfang an das Hinzuziehen einer fachkundigen Energieberatung. So ist es möglich, die Maßgaben zu erfüllen und Rechtssicherheit für dauerhaftes Wohnen zu haben.

Ich arbeite hier eng mit einer baubiologischen Energieberaterin zusammen.

Feuchtigkeit und Trockenheit

Kondensationsfeuchte


Unsere Wasserproduktion spielt im Alltag eine große Rolle: wir schwitzen, kochen, duschen, trocknen Wäsche ... teilweise bis zu 8 Liter pro Tag. Dieser Wassergehalt muss über die Luft durch Wärmetrocknung und Luftbewegung gebunden werden. Ein guter Ausgleich zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit fühlt sich behaglich an und erzeugt keine Probleme.

In normal gedämmten Räumen ist das kein Problem. Sind Räume aber schlecht gedämmt oder sehr klein, entsteht schnell Kondensationsfeuchtigkeit an den Oberflächen. Ich habe jahrelang zu Schimmelproblemen beraten und weiß daher sehr genau, worauf zu achten ist. Doch so weit soll es ja gar nicht erst kommen!

Daher stehen bei der Materialwahl von Anfang an hygroskopische Eigenschaften, also die Fähigkeit des Materials, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen, weiterzuleiten und abzugeben, im Vordergrund. Natürliche Materialien haben hier einen naturgegebenen Vorteil!

Das Gegenteil davon ist zu trockene Luft. Auch das kann zu Problemen für die Atemwege führen. Raumlufttechnische Anlagen können manchmal schlecht eingestellt sein und nicht immer sind sie eine gute Lösung.

Diffusion und Konvektion

Ungedämmtes Haus


Eine weitere physikalische Eigenschaft stellt immer wieder eine Herausforderung dar: das Diffusionsvermögen von bestimmten Materialien.

Beim Tinyhaus haben wir die besondere Herausforderung, dass eine erhöhte Feuchtigkeit, die innen produziert wird, auf keinen Fall durch Konvektion dauerhaft in die Bauteilschichten der Wände, Decken oder Böden eindringen darf. Andererseits müssen Dach und Boden länger anhaltenden Außenwirkungen wie Frost und Regen und somit eindringender Diffusion Widerstand halten.

Hier ergibt sich ein Widerstreit zwischen dem Wunsch nach einer diffusionsoffenen Bauweise und dem Problem, dass dennoch eine Abdichtung gegen feuchtklimatische Außeneinflüsse nötig ist.

Die Kunst besteht dabei, eine funktionsfähige und schadensfreie sowie naturgemäße Lösung zu finden.


Kriterien für eine funktionierende Bauphysik sind:

  • Balance zwischen Dichtigkeit und "atmenden" Materialien muss abgewogen werden
  • Kälteschutz und Hitzeschutz sollten entsprechend der Heizlast und Kühllast ausgewogen sein
  • Das Nutzerverhalten und der Nutzungswunsch bildet die Basis
  • Ein möglichst natürliches Innenraumklima sollte erreicht werden
  • Natürliche Besonnung und Verschattung des Geländes nutzen
  • Natürliche Belüftung sollte immer Vorrang haben


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