Unsere Häuser und Haushalte bestehen aus einem überwiegenden Anteil aus Kunststoffen. Chemische Ausgangssubstanzen sind organische Kohlenstoffverbindungen, deren Monomere überwiegend aus Erdöl, Erdgas und Kohle gewonnen werden. Abgesehen von dem zunehmenden Problem der endlichen Rohstoffthematik, entstehen beim Herstellungsprozess im Produkt sog. Polymere, die je nach gewünschter chemischer Reaktion wieder Moleküle freisetzen. So entweichen flüchtige Substanzen, wie z.B. Styrol aus Polystyrol oder Isocyanate aus PUR-Schäumen in die Raumluft.
Die Substanzen gelangen dann aus der Luft und dem sedimentierten Staub über die Atemwege in unseren Körper. Dort setzen sie biologische Prozesse im Körper in Gang, die langfristig unserer Gesundheit schaden können.
Die Herstellung von Kunststoffprodukten verbrauchen erhebliche Mengen an Energie und im Brandfall entstehen z.T. extrem giftige Gase wie Dioxine. Auch die Ökobilanz ist negativ, denn eine vollständige Wiedereingliederung in den Stoffkreislauf ist nicht möglich.
Daher ist die Frage nach "wohngesunden Produkten" entscheidend. Was genau unter "wohngesund" zu verstehen ist und wie komplex die Thematik ist, das beschreibt die Europäische Gesellschaft für Gesundes Bauen und Innenraumhygiene.
Im Vergleich zu den Kunststoffen schneiden weitgehend naturbelassene oder naturnahe Materialien pflanzlichen oder tierischen Ursprungs in jeder Hinsicht wesentlich besser ab, sei es aus toxikologischer, aus nachhaltiger oder ressourcenorientierter Sicht.
Je nach Einsatzbereich bietet der ökologische und baubiologische Fachhandel jede Menge praktikable Lösungen für gesunde Baustoffe und den Innenausbau an.
Für das Tinyhaus steht und fällt die Materialwahl für die baukonstruktive Hülle jedoch mit der Frage, ob das Haus mobil auf einem fahrbaren Untergestell steht oder ob der Kubus auf einem Fundament seinen Platz finden kann.
Beim mobilfähigen Haus unterliegen Gewicht und Ausmaße der Straßenverkehrsordnung und einer TÜV-Routine. Massivholz oder relativ schweres Dämmmaterial wie Holzfaserplatten kommen daher als Grundmaterial meist nicht infrage. Beim Modulhaus hat man hier wesentlich mehr Möglichkeiten.
Daher ist die Bauweise eine ganz entscheidende und muss am Anfang eines jeden Planungsprozesses für die richtige Materialwahl stehen.
Eine sehr gute Übersicht zu Baustoffen stellt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR in seiner Broschüre zur Verfügung.